Am 28. März 2010 verstarb einer der bedeutendsten deutschen Musikwissenschaftler der Neuzeit. Im Alter von 81 Jahren verließ Fred K. Prieberg diese Welt und hinterlässt ein gewaltiges Erbe seines Wissens und Schaffens. Die Grundlage für sein Lebenswerk bildete vorallem das Studium der Musikwissenschaften, Psychologie und Kunstgeschichte an der Universität von Freiburg/Breisgau. Ab den 1950igern arbeitete Prieberg bereits als freier Mitarbeiter bei einer großen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt, dem SWF. Dabei produzierte er unzählige Beiträge und verfasste Bücher und Aufsätze, welche sich mit sehr modernen Denkansätzen mit der Musikpolitik und vorallem der „Neuen Musik“ auseinandersetzten. Kernthemen seiner Arbeit bildeten alsbald die Elektronische Musik („Musik und Maschine“) und die lexikografische Analyse der „Neuen Musik“ vieler damaliger „Ostblockstaaten“ sowie Schwedens und Italiens. Diese Arbeit brachte 1958 das „Lexikon der neuen Musik“ hervor.

In seiner Zurückgezogenheit lag sein Hauptaugenmerk allerdings auf den geschichtlichen und psychologischen Betrachtungen zum Verhältnis der Musik zur Macht. Dabei konzentrierte sich der Wissenschaftler besonders auf die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland zwischen den zwei Weltkriegen. Im Ergebnis dieser Forschung veröffentlichte Prieberg 1982 schließlich ein sehr umfangreiches Taschenbuch mit dem Titel „Musik im NS-Staat“. Nach der langen Tabuisierung dieses Themas entstand damit die erste wirklich systematische Darstellung der gesamten musikalischen Entwicklungen im Dritten Reich. Das gab viel Anstoß für weitere musikwissenschaftliche Forschungen, weshalb das Werk auch einigermaßen kontrovers diskutiert wurde. Weitere hervorragende Werke folgten 1986 und 1991 mit „Kraftprobe“ (über die Rolle des Dirigenten Furtwängler zu Zeiten des Dritten Reiches) bzw. „Musik und Macht“.

Zusätzlich baute Prieberg begleitend zu seiner Arbeit eins der umfangreichsten Privatarchive zur neuen Musik des 20. Jahrhunderts auf. Dieses Archiv wird seit 2005 vom Musikwissenschaftlichen Institut in Kiel verwaltet. Dabei handelt es sich um über eintausendfünfhundert Bände, fast eintausend Tonträger und über einhundert dicke Aktenordner mit biographischem Material und Korrespondenzen sowie Kopien von relevanten Dokumenten anderer Archive über Musiker. Ein Kerninhalt sind dabei über 2000 Mitgliedskarten der NSDAP, welche den unterschiedlichsten Künstlern der damaligen Zeit zugeordnet werden konnten. Die Veröffentlichung des Dokumentenarchivs erfolgte im Eigenverlag und sogar als Katalog-CD-ROM als „Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945“.

Zur Würdigung, Erhaltung und Verbreitung des Lebenswerkes von Prieberg und zur Unterstützung unabhängiger Musikforschung wurde anlässlich seines zweiten Todestages die Gründung einer „Prieberg-Gesellschaft“ angekündigt. Welche Aufgaben die Gesellschaft im Einzelnen erfüllen soll, steht noch nicht fest. Ein möglicher Fokus könnte in der Förderung von musikwissenschaftlichen Online-Projekten liegen, welche über Agentur-Portale gezielt mit Fördergutscheinen unterstützt werden könnten. Denn trotz seines hohen Alters bediente sich auch Prieberg erfolgreich der neuen Medien.

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